In Chroniken finden wir zum Beispiel folgende Großbrände:
-1451 schwere Brandschatzung durch Herzog Friedrich, wahrscheinlich wurden die Orte Bisdorf, Wallendorf und Althausen hierbei völlig verwüstet und nicht mehr aufgebaut.
– 1664 Brand in der Mühlgasse –beinahe das ganze Dorf abgebrannt-
– 1683 Brand in der Mühlgasse durch Fahrlässigkeit der Totengräber
– 1708 Brand durch Blitzschlag im Herrenhof -48 Wohnhäuser und 40 Scheunen brannten nieder, eine Magd verbrannte- alles geschah innerhalb von 3 Stunden
– 1721 Brand durch Blitzschlag im Hirtenhaus (heute Oberreich, Erna) – 4 Häuser und eine Scheune brannten ab
-1814 Brandstiftung – 90 Häuser mit dazugehörigen Scheunen brannten innerhalb von 2 Stunden ab
-1816 – 5 Wohnhäuser und 4 Scheunen abgebrannt
-1825 – 75 Wohnhäuser, 97 Scheunen und 94 Ställe total verbrannt, 35 Gebäude stark beschädigt. Unter den Abgebrannten befinden sich 59 Hausbesitzer welche in 10 Jahren zweimal abbrannten und einen der dreimal abbrannte.
Der Wiederaufbau nach den Bränden 1814-1825 hat unseren Ort nachhaltig verändert. Auf Großherzoglichen Befehl mussten Feuerzieche (Schneisen) zwischen Häusergruppen angelegt werden. Dadurch mussten etliche Bürger außerhalb der Dorfmauer bauen. Die Bebauung der Häuserzeile jenseits der Weimarischen Straße (Gasthof-Sparkasse-Zenker bis Raube/Sippel) und an der Mühlstraße (A.Glaser – E. Zinsmann) war damit eingeleitet. Das Dorf wurde damit aufgelockert. Die Feuerzieche bei R. Hahn, Hofmanns und S. Stange sind heute noch erkennbar. Auch der Karlsplatz wurde als Feuerschneise für das Schloss angelegt.
Im Mittelalter war jeder Bewohner zum Löschdienst im Ort verpflichtet. Anfänglich versuchte man nur mit Wassereimern und Menschenketten dem Feuer Einhalt zu gebieten. Gräben
( Klingen ) und Teiche ( Pfützen ) boten das benötigte Löschwasser. Melmbornsklinge und Litpfütze sind heute noch bekannte Begriffe.
Anfang des 19.Jahrhunderts war in unserer Gegend eine hohe Zeit der Brandstifter. Aus diesem Grund wurde 1826 neben dem Nachtwächter eine ständige Nachtwache mit 7 Mann und 2 Mann als Tagwache zur Pflicht. Nach 22 Uhr durfte kein Licht mehr brennen, das Speckräuchern bei Nacht wurde verboten. Alle nach 22 Uhr herumstreifenden Personen mussten festgenommen werden. Die Privilegierung ( Polizeigewalt ) des Schützenvereins hat hier ihren Ursprung.
Wasserpumpen ( Feuerkunst, Feuerspritze ) wurden erst nach 1700 gebräuchlich und sind für Großneuhausen historisch belegt.
-1760 und 1761 sind Feuerspritzen im Stall der Schenke erwähnt
-1867 Spritze bekam eiserne Achsen ( könnte um 1830 angeschafft worden sein )
50 Ellen neue Schläuche gekauft
-1883 neue Spritze von Fabrikanten Sorge Vieselbach für 1330 Mark gekauft
Unterbau der alten Spritze wurde Mannschaftswagen
-1885 neue Wagen zum Fortfahren der Spritzenmannschaft bei auswärtigen Bränden angeschafft